Ein schöner (All)Tag

Heute Morgen stand ich mit guter Laune und Vorfreude auf den Tag auf. Ich war nämlich bei meiner neuen Bratschenschülerin Marie zum Frühstück eingeladen. Es gab Tee und dazu einen leckeren keinen Apfel-Nuss-Kuchen. Da Marie eine „Pastelería“ hat, gibt es bei ihr immer köstliche Küchlein und Schokoladen. Während wir frühstückten, unterhielten wir uns über alles Mögliche. Durch Maries ruhige Art und die schöne Atmosphäre war es sehr gemütlich, und ich hatte das Gefühl, gut verstehen zu können, was sie auf Spanisch sagte.

Nach dem Frühstück fuhr ich dann mit meinem Fahrrad zur Musikschule. Dort hatte ich dann Geigenunterricht mit Adelita, die ein Stück aus ihrem Lieblingsfilm mitgebracht hatte, das wir zum ersten Mal übten. Es lief schon ganz gut und sie freute sich, dass wir „ihr“ Stück spielten. Als ich ihr erzählte, dass wir ein Konzert in zwei Wochen planen, war sie von der Idee begeistert, dieses dort mit Klavierbegleitung zu spielen. Nachdem Adelita gegangen war, übte ich mit den anderen Freiwilligen für eine Hochzeit, auf der wir bald spielen.

Zum Mittagessen war ich wie immer zu Hause. Es gab Muschelsuppe und dazu natürlich Reis. Beim Essen unterhielt ich mich mit meiner Gastmutter und meinem Gastbruder über die Hochzeit, bei der wir bald auftreten und, erfuhr so, dass Hochzeiten hier sehr ähnlich wie in Deutschland gefeiert werden. Außerdem erzählte meine Gastmutter mir von ihrer Hochzeit mit meinem Gastvater.
Am Nachmittag hatte ich mit Gabriela und Victor Unterricht. Die beiden sind Geschwister und kommen aus Venezuela. Da sie auch dort schon Geigenunterricht hatten, kann ich mit ihnen schon relativ schwierige Stücke spielen. Heute begrüßte mich Gabriela mit einem fröhlichen „Hallo“, da sie schon ein paar deutsche Wörter von mir gelernt hat. Zusammen mit ihrem Bruder spielten wir mehrere Trios und wechselten uns mit den Stimmen ab. Außerdem wählten wir gemeinsam aus, welche Stücke wir beim Konzert spielen wollen.

Nach dem Unterricht übten Gabriela und Victor noch zu zweit weiter, und ich hatte eine Schülerin, die heute zum ersten Mal da war. Sie heißt Jovana und ist mit 8 Jahren nun meine jüngste Schülerin. Mit ihr spielte ich erstmal alle leeren Saiten. Sie war sehr fasziniert von der Geige und es machte Spaß, ihre Freude am Geigen mitzuerleben. Am Ende spielte ich mit ihr „Bruder Jakob“ und sie spielte eine vereinfachte Stimme dazu. So hat sie heute ihr erstes Lied gelernt.

Als wir alle keinen Unterricht mehr hatten, spielten wir mit einigen Schülern Fußball und gingen Chifa essen, einen chinesischen Reisberg gefüllt mi gebratenem Gemüse, Fleisch und Garnelen. Heute Abend wollen wir mit ecuadorianischen Freunden in eine Salsa-Bar gehen. Es bleibt also interessant…

•