Wie Euch wahrscheinlich ja auch schon aufgefallen, komme ich mit dem regelmäßigen Blogschreiben nicht mehr so ganz hinterher. Deshalb habe ich mich entschieden, einfach ein paar Fotos aus den letzten zwei Monaten mit Euch allen zu teilen und in aller Kürze zu beschreiben, was genau zu sehen ist.

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Stolz und erleichtert
Hier einige paar Eindrücke meines ersten richtigen Ola Sinfonica Konzertes Mitte November. Nach fast zwei Monaten der Vorbereitung, haben wir es also geschafft, ein etwa zweistündiges, sehr abwechslungsreiches Konzertprogramm mit unseren Schülern als Hauptdarstellern des Abends auf die Beine zu stellen. Von Klassikern wie „Für Elise“, einfachen Schüler-Duetten, selbstverständlich auch „Despacito“ oder R.E.M.‘s Rockhymne „Loosing my Religion“ in voller Bandbesetzung war an diesem Abend wirklich alles vertreten und das auch noch in einem mich wirklich überraschend hohem Niveau. Durch unsere Werbung im Vorfeld beim Radiosender „RadioCosta“, waren die Reihen auch tatsächlich mit einer wirklich ansehnlichen Zahl an Zuschauern gefüllt, was dem ganzen Abend einen absoluten Konzertcharakter verlieh. Für uns profeslag der Fokus an diesem Abend daran, unseren Schülern die Möglichkeit zu geben, ihr Gelerntes vor Publikum zu präsentieren oder eben auch die erste Bühnenerfahrung zu sammeln. Umso schöner war es zu sehen, wenn die Schüler mit leuchtenden Augen oder auch nur einem schüchternen Grinsen nach ihrem Auftritt von der Bühne kamen, was uns selbst natürlich auch mit ganz viel Stolz und Bestätigung erfüllte. Dieses Konzert, das wir Freiwillige mit einer eigenen Nummer abrundeten, war für mich ein absolutes Highlight während meiner Zeit hier und hat mir zu einhundert Prozent gezeigt, warum ich unbedingt Teil des Projektes hier in Playas werden wollte.
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Im „Ola Sinfonica Truck“ mit Doris
Mit der Weihnachtszeit begann für uns hier im Projekt die mit Abstand anstrengendste Zeit, geprägt von langen Probentagen an eigentlich freien Tagen, gefühlt allen drei Tagen einem Konzert oder ähnlichem. Den Auftakt dieser „Konzertreihe Navidad“ bildete Anfang Dezember eine riesige Weihnachtsparade durch die Straßen von ganz Playas. Neben Marchingbands, mit Weihnachtsschmuck herausgeputzten Autos waren eben auch wir, die Ola Sinfonica, mit einem kleinen PickupTruck dabei. Am Ende das Zuges saßen wir auf der Ladefläche des Trucks, haben ca. dreieinhalb Stunden Weihnachtslieder gespielt und mithilfe von ungefähr zwanzig Schülern im Schlepptau jede Menge Süßigkeiten in die jubelnde Menge geworfen. Anstrengend, völlig verrückt und total großartig zugleich war also dieser Auftakt in die Weihnachtszeit.
Neben dieser Parade spielten wir außerdem noch zweimal vor traumhafter Kulisse im Sonnenuntergang am malecón (der Strandpromenade von Playas) jeweils drei bis vier Stücke aus unserem inzwischen auch sehr bunten Weihnachtsprogramm.
Und da bei uns die Weihnachtsstimmung aufgrund von äußerst hohen Temperaturen, strahlendem Sonnenschein, regelmäßigen Strandbesuchen etc. doch sehr aus sich warten ließ, dachten wir uns, wir müssten dem ganzen jetzt einfach ein wenig selbst nachhelfen.
So nahmen wir uns einen Samstag im Dezember also frei und stellten uns ungefähr sechs Stunden lang in die Küche, um ausreichend Kekse und Plätzchen für den ganzen Dezember backen. Da wir schon geahnt hatten, dass unsere Gastfamilien diese in Sekundenschnelle aufessen würden, hatten wir uns vorsorglich unseren Teil zurückgelegt, um dann einfach für uns einen eigenen Adventskaffee veranstalten.
Abgesehen von all dem Weihnachtsstress hat hier in Playas mittlerweile auch die bis dahin vergebliche Suche nach Wellen geendet. Ganz einfach indem wir nun zum Surfen einfach ins Nachbardorf nach Engabao fahren, wo die Wellen bisher immerhin besser waren als in Playas. Um allerdings ab und an auch mal bei wirklich guten Bedungen surfen zu können, haben mein Gastbruder Leimber, MoG Aaron und ich natürlich auch dem kleinen Paradies Olón den monatlichen Besuch abzustatten. Dort bin ich auch fündig geworden, habe mir als Weihnachtsgeschenk meine eigene Tabla gekauft und bin von nun also auch hier in Playas beim Surfen zukünftig unabhängig.
Da wir in unseren Ferien zwischen Weihnachten und Silvester frei hatten, nutzten wir Freiwillige die Gelegenheit, um in der Andenstadt Baños weiter Ecuador zu erkunden. Mit etwa neun Stunden Anfahrt meine bisher weiteste Reise in eine zwischen Urwald und Gebirge zwar wunderschön gelegen, dafür aber für meinen Geschmack viel zu touristisch erschlossene Stadt. Neben Wandern, einer Mountainbike Tour zu wirklich sehr eindrucksvollen Wasserfällen, stand auch das Klettern beziehungsweise Abseilen in einiger dieser teilweise 45 m hohen Wasserfälle an. Diese Erfahrung war neben einem wirklich vorzüglichen Café in einer kleinen Seitenstraße von Baños mein Highlight dieses Abenteuers. Wiederkommen würde ich aufgrund dieses wirklich störenden Tourismus allerdings nicht…höchstens mal auf ein Käffchen.